Das Alte und das Neue

Dieser folgt des Neuen Schein,
Jener lobt das Alt' allein;
Irdisch wirrt sich mehr die Zeit
Durch der Zeiten Widerstreit.
Eines doch ist mir erkannt,
Ewig jung mit Recht genannt;
Alter Sehnsucht tiefes Lied,
[341]
Was durch alle Herzen zieht;
Neu stets grünt des Lebens Baum,
Himmels Füll' in lichtem Raum,
Garten Gottes, der einst blüht,
Wenn das Irdische versprüht,
Immer neu wächst die Gewalt,
Und quillt dennoch ewig alt.
Wen das Band der Lieb' umflicht,
Wer als Kind zum Vater spricht,
Aufgenommen in das Licht,
Fragt nach Alt' und Neuem nicht.
Fragt ihr aber nach der Zeit,
Wo der Mensch also gedacht,
Sich in Demut dargebracht,
O wie liegt sie jetzt uns weit!
Und sie war doch einst, die Zeit.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Holder of rights
TextGrid

Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Schlegel, Friedrich. Gedichte. Sprüche. Das Alte und das Neue. Das Alte und das Neue. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-D637-D