[508] Julius

Wenn ich leise weiß und fühle,
Was ich fühlend doch nicht sage,
O so traue dem Gefühle
Daß ich weiß um deine Klage.
Wäre nicht der Scherz verwegen,
Würde leicht der Ernst verlegen.
Daß der gleiche Scherz dich heilte,
Der in Schmerzen uns zerteilte,
Soll zur Ruhe dich bewegen.
Wenn ich mit Gefühlen spiele,
Fühl' ich inn'ger als ich sage;
Darum traue dem Gefühle
Und ich lindre deine Klage.

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TextGrid Repository (2012). Schlegel, Friedrich. Gedichte. Nachträge aus dem Nachlass. Gedichte zur Lucinde. Julius [1]. Julius [1]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-D5E5-B