[370] An den Freiherrn de la Motte Fouqué

Am 9 Januar 1803.


Wohl thatst du, Freund, entfremdet äußerm Glanze,
Vom Staat verlieh'ne Waffen abzulegen.
Doch, angestammt, bleibt treu dir Sporn und Degen,
Du schwingst im Lied nun alter Ritter Lanze.
Und lieblich winkt die liebevolle Pflanze
Der Myrte dir, im Schatten dich zu hegen;
Und wie du sorgsam wirst die zarte pflegen,
Sproßt sie, o Wunder! dir zum Lorbeerkranze.
Wie gerne krönt' ich, segnend bei dem Feste,
Die holde Braut, die dir dein Herz gefunden,
Mit jedes Lobes Strahlen-Diademe!
Von fern empfange denn, als gute Gäste,
Auf diesem Blatt zum Bild' in eins gewunden,
Der sel'gen Lieb' und Poesie Embleme.

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TextGrid Repository (2012). Schlegel, August Wilhelm. Gedichte. Sonette. An den Freiherrn de la Motte Fouqué. An den Freiherrn de la Motte Fouqué. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-D3F0-1