Tedeum
nach der Schlacht bei Leipzig.
Herr Gott, dich loben wir,
Herr Gott, wir danken dir;
Es schallt der Freien Lobgesang
Vom Aufgang bis zum Niedergang.
Wir fochten mit dem Engelheer,
Wir alle dienten deiner Ehr.
Mit Seraphim und Cherubim
Singt nun der freien Menschen Stimm':
Heilig ist unser Gott,
Heilig ist unser Gott,
Heilig ist unser Gott,
Der Heeresschaaren Gott.
Weit über die Gedanken, weit
Ging deine Macht und Herrlichkeit.
Nicht unser Arm, nicht unser Arm,
Dein Schrecken schlug der Feinde Schwarm,
Wir fochten zwar mit frischem Muth,
Wir gaben willig Leib und Blut;
Du aber hast die Christenheit
Zur rechten Zeit und Stund befreit.
Des Drängers volle Schale sank,
Als ihm ins Ohr dein Donner klang;
Nun liegen wir im Staube hier,
Herr Gott, Herr Gott, wir danken dir.
Das ganze Deutschland weint und lacht,
Die Freiheit ist ihm wiederbracht,
Wofür der Herr am Kreuze starb,
Was uns der Väter Kraft erwarb,
Das haben wir, das halten wir;
Herr Jesu Christ, wir danken dir,
[110]Wir wollen ewig dich erhöhn,
Daß wir den großen Tag gesehn,
Dich Tag der Sühne, Tag des Herrn;
Wie feurig schien dein Morgenstern.
Im Himmel ist gar große Freud',
Die Märtyrer im weißen Kleid,
Wer je für Recht und Glauben fiel,
Der edlen Winfelds Kämpfer viel,
Die Kaiser aus dem Schwabenland
Erheben Gottes Wunderhand;
Wer Otto je und Heinrich hieß,
Erfreut sich noch im Paradies.
Du gabst uns ja dies schöne Land,
Das schöne, deutsche Vaterland;
Du gabst uns ja den freien Muth,
Erhalt' auch rein das deutsche Blut!
Der Lüge, fern der Gleisnerei,
Einfältig laß uns still und treu,
Im Staube Fürst und Unterthan –
Herr Gott, Herr Gott wir beten an,
Wir hoffen auf dich, lieber Herr,
In Schanden laß uns nimmermehr.
Amen.