Christ, ein Gärtner
Nach einem alten Bilde.
1814.
Ein Gärtner geht im Garten,
Wo tausend Blumen blühn,
Und alle treu zu warten,
Ist einzig sein Bemühn.
Der gönnt er sanften Regen,
Und jener Sonnenschein:
Das nenn' ich treues Pflegen,
Da müssen sie gedeihn.
In liebenden Gedanken
Sieht man sie fröhlich blühn,
Sie möchten mit den Ranken
Den Gärtner all umziehn.
Und wann ihr Tag gekommen,
Legt er sie an sein Herz,
Und zu den Sel'gen, Frommen
Trägt er sie himmelwärts;
Zu seinem Paradiese,
Zu seiner schönen Welt,
Die nimmermehr, wie diese,
In Staub und Asche fällt.
Hier muß das Herz verglühen,
Das Weizenkorn verdirbt;
Dort oben gilt ein Blühen,
Das nimmermehr erstirbt.
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Du Gärtner, treu und milde,
O laß uns fromm und fein
Zum himmlischen Gefilde,
Zum ew'gen Lenz gedeihn!