Der Schwarzwald
1814.
An K.F. Eichhorn.
Wie fröhlich hier im reichen Thal
Die lieben Bäume stehn.
Gereift an Gottes mildem Strahl,
Geschützt von jenen Höh'n.
Ihr Kirschen und ihr Kästen sollt
Noch manches Jahr gedeihn,
Auch du Gutedel, fließend Gold,
Auch du, Markgrafenwein.
Doch höher, immer höher zieht,
Zum Walde zieht mich's hin,
Dort nach dem dunkeln Gipfel sieht
Mein liebetrunkner Sinn.
O Dreisam, süßer Aufenthalt,
O Freiburg, schöner Ort,
Mich ziehet nach dem höchsten Wald
Die höchste Sehnsucht fort.
[161]
Nicht schrecket mich im Höllenthor,
Der grause Felsensteg,
Weit über Land und Fels empor
Zum Gipfel geht mein Weg.
Dein Wasser schöpf' ich in der Hand,
O Donau, frohe Fahrt!
Verkünde nur im Morgenland
Der Deutschen Sinn und Art.
Du mit dem weißen Wälderhut
Und mit dem schwarzen Band,
O Mägdlein sittig, schön und gut,
Grüß mir das deutsche Land.
Ich muß hinauf zum schwarzen Wald,
So liebend und allein,
Dort soll fortan mein Aufenthalt
Und meine Kirche sein.
Euch Bäume hat kein Mensch gestreut,
Euch sä'te Gottes Hand,
Ihr alten hohen Tannen seid
Mir meines Gottes Pfand.
Durch eure schlanken Wipfel geht
Sein wunderbarer Gang,
In euren grünen Zweigen weht
Ein schauervoller Klang.
Das ist ein ferner Liebeston,
Er klingt wol tausend Jahr,
Von Geistern, deren Zeit entflohn
Und deren Burg hier war.
Wie schaurig hier und wie allein
Im höchsten schwarzen Wald,
Nicht fern kann hier die Wohnung sein
Der seligsten Gestalt.
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Der Freiheit, die mein Herz gewann,
Der süßen Heldenbraut,
Der ich, ein liebentbrannter Mann,
Für ewig mich vertraut.
O Freiheit, Freiheit komm' heraus,
So kräftig und so fromm,
Aus deinem grünen dunkeln Haus
Du schöne Freiheit komm'.
Dort unten laß dich wieder schaun,
Im freien deutschen Land,
Bewahre du die treuen Gaun,
Vor welschem Sklavenstand.