3.

Ein Bauer in Lüthorst hatte ein Erbsenfeld, welches in der Nacht immer bestohlen wurde, ohne daß er wuste, wie es zuging. Auf den Rath eines andern Bauern, welcher merkte, daß die Zwerge die Thäter wären, ging er Nachts zwischen elf und zwölf Uhr auf den Acker und schlug mit einer Stange um sich. Bald hatte er einem Zwerge die Nebelkappe abgeschlagen und nahm dieselbe zu sich. Der Zwerg, der nun sichtbar wurde, bat ihn sehr, er möchte ihm doch die Kappe wiedergeben; wenn er in der nächsten Nacht vor Sonnenaufgang wieder hierher kommen wolle, so solle er haben, was er verlange. Darauf gab der Bauer dem Zwerge die Nebelkappe zurück, ging aber dann zum Pastor, erzählt diesem alles und fragte ihn, wann wir Sonnenaufgang hätten. Dieser sagte ihm: die Sonne ginge um 12 Uhr auf, er müsse also eher hingehen und schon vor zwölf [127] da sein. Der Bauer that dieß auch. Als er hinkam, hörte er die Zwerge singen:


Des nachts, wenn de sunne upgeit,
Dat de dumme bûere nich weit.

Als der Bauer dieß gehört hatte, zog er den Zwergen mit einer Linie, die er bei sich hatte, die Nebelkappen ab. Die Zwerge fragten ihn nun, was er wolle, ob er das Geld wolle, welches im Himpten wäre, oder das darauf. Er antwortete: »das darauf«, und bekam nun beinahe einen Himpten voll Geld. Die Zwerge sagten aber, das wäre sein Glück gewesen, daß er das gewählt hätte, was auf dem Himpten gewesen wäre; sonst hätten sie ihm den Kopf abgeschlagen. – Seit der Zeit kamen die Zwerge nicht wieder.

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TextGrid Repository (2012). Schambach, Georg. Märchen und Sagen. Niedersächsische Sagen und Märchen. A. Sagen. 147. Die Zwerge in den Erbsenfeldern. 3. [Ein Bauer in Lüthorst hatte ein Erbsenfeld, welches in der Nacht]. 3. [Ein Bauer in Lüthorst hatte ein Erbsenfeld, welches in der Nacht]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-C04A-0