12.
In der Nähe von Hattorf liegt, rings vom Walde umschlossen, ein Vorwerk Namens Düne. Der Pächter desselben trieb bedeutende Schweinezucht. Sein Schweinehirt hütete die Schweine stets im Walde; da bemerkte er einst, daß eine der Säue Tage lang fortblieb und nach einiger Zeit ganz fett wurde. Eines Tages ging er der Sau, die wieder fortlief, nach und bemerkte, wie [115] sie in einen nahen Berg ging, worin er früher keine Oeffnung gesehen hatte. Er folgte der Sau in den Berg und sah hier vielen Hafer liegen, um den eine Menge Schweine herumstanden und fraßen; auf der andern Seite saßen viele Zwerge. Als diese den Hirten bemerkten, sagte der eine: »Iliân, hest du de swîne all bîedân?« Die Antwort war: »ja, bet up de einöægige sû nâe.« Da wurden die Schweine in den Stall gesperrt, und bei dieser Gelegenheit lief die Sau des Hirten wieder aus dem Berge heraus. Der Hirt ging ebenfalls hinaus und nahm im Weggehn einen Stein mit. Dann trieb er seine Schweine nach Hause. Am andern Morgen fand er zu seinem großen Erstaunen, daß der Stein gediegenes Gold war, und sprach: »nun will ich wieder hingehn und noch mehr holen.« Als er aber wieder hinkam, war keine Oeffnung mehr zu sehen.