3.

Ein Vater geht mit seinem Sohne von Uslar nach dem Ziegenbusche »über das Holz.« Da ist am Wege eine weiße Jungfrau mit einem Bunde Schlüssel, die winkt. Der Sohn sieht sie zuerst und macht seinen Vater darauf aufmerksam. Die Jungfrau winkt mit beiden Händen, dann schließt sie einen nahen Felsen auf und winkt noch immer fort. Nun folgen die beiden ihr in den Felsen und gehn darin eine Strecke fort, bis sie zu einer Stelle kommen, wo zwei Tische voll Geld standen, ein Tisch voll Silbergeld, der andere voll Gold. Der alte Mann hat das Silbergeld nehmen müssen, der junge aber hat das Gold bekommen. Dann gehn sie wieder hinaus, die Jungfrau geht voran, die beiden Männer gehn hinter ihr her. Wie sie wieder vor die Felswand kommen, steht da eine wunderschöne Blume in einem Topfe. Der alte Mann will die Blume nicht mitnehmen, da fängt aber die [88] Jungfrau an zu sprechen und ruft: »vergeßt doch das Beste nicht, nehmt doch die Blume mit!« Die Leute im Dorfe wusten erst gar nicht, woher die beiden so reich geworden waren; als diese es erzählt hatten, da gingen mehrere hin zu der Stelle um die Jungfrau zu sehen, aber keiner hat etwas erblickt.

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TextGrid Repository (2012). Schambach, Georg. Märchen und Sagen. Niedersächsische Sagen und Märchen. A. Sagen. 116. Die Wunderblume. 3. [Ein Vater geht mit seinem Sohne von Uslar nach dem Ziegenbusche]. 3. [Ein Vater geht mit seinem Sohne von Uslar nach dem Ziegenbusche]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-B8C1-3