[525] 34.
Schon lagern über den Mooren
Die Nebel des Abends schwer;
Kaum zittert ein Strahl verloren
Durch der Dünste wallendes Meer.
Die Blätter, die Blüten siechen
Im kalten Oktoberhauch,
Und giftige Lüfte kriechen
Verheerend von Strauch zu Strauch.
Doch ich träume von grünenden Matten
Und Wiesen, mit Tau besprengt,
Darüber an felsigen Platten
Die Rose der Alpen hängt,
Von Gipfeln mit eisiger Firne,
Die hoch in den Himmel ragt
Und den Morgen auf ihrer Stirne
Schon trägt, bevor er noch tagt.
Wer je sich an deiner Quelle
Den Durst, o Liebe, gestillt,
Von ewiger Morgenhelle
Ist ihm die Seele erfüllt.