20.

Wenn flüchtig wir einander nahten,
War deine Rede scheu und karg;
Durch nichts ward mir der Schatz verraten,
Den deine Seele still verbarg.
[517]
Erst kurz, eh unter schwarzer Hülle
Sie dich im Tempel aufgebahrt,
Hat sich in ganzer Liebesfülle
Dein schönes Herz mir offenbart.
Empor schlug da im dunkelroten
Lichtglanz die lang verhaltne Glut;
Doch schon auch in das Reich der Toten
Trug dich hinab die dunkle Flut.
Nun neu im wilden Weltgetriebe
Steh' ich verlassen, wie ich stand,
Und such' umsonst ein Herz voll Liebe
Wie deins, das ich zu spät erkannt.

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TextGrid Repository (2012). Schack, Adolf Friedrich von. Gedichte. Lotosblätter. 4. Verwehte Blätter. 20. [Wenn flüchtig wir einander nahten]. 20. [Wenn flüchtig wir einander nahten]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-B7FE-5