15.

Wenn unsre Herzen aneinander schlagen,
Jedwedem Schicksalssturme biet' ich stand;
Doch fern von dir befällt mich banges Zagen,
Ein Kleinmut, den ich nie gekannt.
Ich denke tieferschreckt: Wenn sie nicht wäre,
Wenn auf der Welt verschwunden ihre Spur:
Wie trüg' ich nur die grenzenlose Leere,
Den großen Riß in der Natur?
Dann ist mir, alles Leben säh' ich siechen;
Ein Heerrauch, drin das Grün des Frühlings dorrt,
Scheint durch den Himmel tötend hinzukriechen;
Angstvoll, dich suchend, stürz' ich fort.
Da bist du, bist du! Und, wie wilde Ranken
Den Baum umklammern, fest mit Herz und Geist
Umschling' ich dich, Gefühlen und Gedanken;
Ist einer, der dich mir entreißt?

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Holder of rights
TextGrid

Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Schack, Adolf Friedrich von. Gedichte. Lotosblätter. 2. Verwehte Blätter. 15. [Wenn unsre Herzen aneinander schlagen]. 15. [Wenn unsre Herzen aneinander schlagen]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-B4EE-0