2.
Darum so laßt uns leben in wolusparkeit
und unser zeit
und lebens brauchen feine,
weil wir sint jung alleine,
salben mit wolriechendem öl
und füllen uns mit weine;
[219]laßt uns auch nit versaumen ton
die schönen meienblumen;
Laßt uns auch von den jungen rosen machen krenz,
mit reverenz
saitenspil, mit gesangen,
laßt uns tanzen und prangen,
das man allenthalb spüren mag
wie frölich wir sint gangen;
wir bringen doch nit mer darvon
dan das so wir hin kumen.
Verdrückt den armen grechten ser,
witwen und waisen schützt nicht mer,
des alten ler veracht on er,
trutz der uns unsern wolust wer!
an den frumen sich niemant ker,
laßt uns nachstellen disem man,
der uns schilt die unfrumen.