3.
Der jüngling sprach: »merkt es dein mane,
erst bleib ich nit; ich wil darvane!
es kostet mein und deinen leib.«
erst wart betrübt das zarte weib
und umfing den jüngling mit armen,
sprach: »bleib und tu dich mein erbarmen!«
Der knab tet wider zu ir jehen:
»dein brüder mich tückisch ansehen,
als ob sie merken unser lieb;
nit gut wer, das ich lenger blieb.«
darmit das freulein er umfinge,
nam urlaub, traurig von ir ginge;
Die wand ir hend und rauft ir har.
da dacht ich mir: und ist das war,
das in der süßen lieb verborgen
ligt so vil ungelücks und sorgen,
klag, eifersucht und klafferei,
senen und trauren mancherlei,
ich geschweig des letzten abscheiden,
so wil die bitter lieb ich meiden.