1.
In Hochburgund ein ritter saße,
dem trug ein ritter neid und haße,
[241]denselben fing er auf ein tag,
sucht zu im vil ansprüch und klag,
schetzt in um zwelf tausent ducaten,
das bracht sein frau auf nach den taten;
In zwei monaten brachts dem bösen
iren herren darmit zu lösen.
aus bös unzüchtiger begir
begeret der böswicht von ir,
auch vor ein nacht bei ir zu schlafen,
sonst wolt er in am leben strafen.
Die frau erschrak, was erenfrum,
fragt iren man im turn darum
wie sie sich in der sach solt halten.
ir wurt geantwort von dem alten:
»o, du lieber gemahel mein,
weil es ie nit anders kan sein,
so tu dich in sein willen geben,
das mir errettet wert mein leben.«