Die wisel mit der maus

In dem vergülten ton Wolframs.


2. novemb. 1547.

1.
Ein wisel alt und arge,
die niemer mocht erlaufen
die meuse überal,
Heimlich sich die verbarge
unter ein korenhaufen
und wart der meus zumal;
Wan sie dan teten zu dem koren sappen,
fur sie heraus und tet die meus erschnappen
und fraß ir one zal.
2.
Da sach ein alte mause
der wisel list geweltig
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und sprach zu ir gericht:
»Du fechst in disem hause
allein die meus einfeltig,
mich aber fechst du nicht;
Wan ich hab bisher in mein alten jaren
allerlei list, renk und untreu erfaren« –
hat Esopus gedicht.
3.
Hie lert man, das ein triegner
betreugt allein die toren
und keinen weisen man,
Der weis glaubt keinem liegner
er ist gewitzigt woren
und oft gesetzet an.
Drum spricht man das alt sprichwort fert und heuer:
verbrentes kint das förchtet nach das feuer,
dest weiter get darvan.

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TextGrid Repository (2012). Sachs, Hans. Gedichte. Geistliche und weltliche Lieder. Die wisel mit der maus. Die wisel mit der maus. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-B02B-6