[202] Die Pappeln

Wie lieb' ich euch,
Leise schwankende Pappeln,
Die ihr, gesammelten Wuchses,
Zum Himmel aufstrebt!
Freilich wohl
Erreicht ihr ihn nicht –
Aber hoch empor ragt ihr
Über nied'res Gestrüpp nicht bloß
Und den verkrüppelten Fruchtbaum:
Auch die mächtige Eiche,
Die schattenspendende Linde
Laßt ihr unter euch.
Und mit ihnen
Die dumpfen Wohnungen der Menschen,
Deren kurzer Blick, dem Nützlichen zugewandt,
Nur selten an euch, den Nutzlosen,
Empor sich hebt,
Indeß ihr,
Weithin überschauend die Landschaft,
Selig einsam die Häupter wieget
Im ewigen Äther.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Holder of rights
TextGrid

Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Saar, Ferdinand von. Gedichte. Gedichte. Drittes Buch. Rhapsodien. Die Pappeln. Die Pappeln. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-AE9F-4