[244] 5. Die Eintagsfliege am Johannistag

Mit dem ersten Strahl der Sonne
Bist du weislich aufgestanden,
Daß von deines Tages Wonne
Dir kein Teilchen komm' abhanden,
Flüchtigste vom Stamm der Fliegen,
Leichtbeschwingtes Eintagskind!
Aus des Morgens Duft gestiegen
Und verweht vom Abendwind.
Weil bestimmt zu deinem Leben
Vom Geschick ein Tag dir war,
Hat es milde dir gegeben
Diesen längsten Tag im Jahr.
Sei der Tag dir still und helle,
Weil du keinen zweiten hast;
Unversiegt des Taues Quelle,
Wind und Sonne nicht zur Last!
Keine Schwalb' im Flug dich hasche!
Stelle dir kein Netz die Spinne!
Geh, im Duft der Blüten nasche
Und am Abend drein zerrinne!

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TextGrid Repository (2012). Rückert, Friedrich. Gedichte. Lyrische Gedichte. Viertes Buch. Haus und Jahr. Vierte Reihe. Lenz. Mailieder. 5. Die Eintagsfliege am Johannistag. 5. Die Eintagsfliege am Johannistag. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-AB93-3