2.

Daß ich stünd' auf einem hohen Turme,
Weit sichtbar rings in allen deutschen Reichen,
Mit einer Stimme, Donnern zu vergleichen,
Zu rufen in den Sturm mit mehr als Sturme:
Wie lang willst du dich winden gleich dem Wurme.
Krumm unter deines Feinds Triumphrads Speichen?
Hat er die harte Haut noch nicht mit Streichen
Dir g'nug gerieben, daß dich's endlich wurme?
Die Berge, wenn sie könnten, würden rufen:
Wir selber fühlten mit fühllosem Rücken
Lang g'nug den Druck von eures Feindes Hufen.
[15]
Des Steins Geduld bricht endlich auch in Stücken,
Den Götter zum Getretensein doch schufen –
Volk, mehr als Stein, wie lang' darf man dich drücken?

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TextGrid Repository (2012). Rückert, Friedrich. Gedichte. Lyrische Gedichte. Erstes Buch. Vaterland. Erstes Kapitel. Geharnischte Sonette. Vorklänge. 2. [Daß ich stünd' auf einem hohen Turme]. 2. [Daß ich stünd' auf einem hohen Turme]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-AB6B-1