Trostworte an einen Luftkranken

Recht so! Speie, lieber Mitgast, speie!
Speie dreist und ungeniert und laut,
Daß sich einmal andersrum befreie,
Was für dich passé ist und verdaut.
Speie froh. Es wird dir polizeilich
Und moralisch jederzeit verziehn. –
Ja, ich gebe zu: Ich habe freilich
Da leicht reden, weil ich nie gespien.
Und der Himmel möge auch verhüten,
Daß es je geschieht. Ich stell mir bloß
Vor, wie unten deine Tüten
Landen in der Mutter Erde Schoß.
Andern Luft und Appetit verderben,
Kann ein schadenfröhlich freier Sport
Sein. Und niemand wird deswegen sterben.
Denn der Magen ist wie ein Abort.

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TextGrid Repository (2012). Ringelnatz, Joachim. Gedichte. Flugzeuggedanken. Trostworte an einen Luftkranken. Trostworte an einen Luftkranken. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-9772-1