Ein und vierzigstes Sonett.

Nicht viel mehr durfte meinen Augen nahen
Das Licht, das schon von ferne sie versehret,
So hätt' ich mich verwandelt und verkehret,
Wie sie Thessalier einst verwandelt sahen.
Und kann ich nicht ihre Gestalt empfahen,
Mehr' als ich's thu', wenn's auch die Huld nicht mehret,
Würd' ich fürwahr noch heute, deß belehret,
Zu rauhstem Stein, den Blick von Ernst umfahen,
Zu Demant, oder Marmors lichter Weiße
Vielleicht aus Furcht, oder zu Jaspis werden,
Von Geiz und Wahn geschätzt zu hohem Preise;
Und frey würd' ich vom Joche der Beschwerden.
Darum ich neide jenen Altersmatten,
Deß Schultern Maroccanerland beschatten.

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TextGrid Repository (2012). Petrarca, Francesco. Lyrik. Canzoniere. Sonette. Ein und vierzigstes Sonett: [Nicht viel mehr durfte meinen Augen nahen]. Ein und vierzigstes Sonett: [Nicht viel mehr durfte meinen Augen nahen]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-70D5-0