Sechs und neunzigstes Sonett.

Schon wälzt' hinab der Himmel siebzehn Jahre,
Seit ich entzündet und nicht kann erkalten.
Nur wenn mein Leiden ich mich vorgehalten,
Mitten im Gluth ein Frösteln ich erfahre.
Wahr ist der Spruch: »Eh wandeln sich die Haare,
Als alter Brauch,« und wie die Sinn' auch alten,
Nicht mindert sich der Leidenschaften Walten;
Das macht der Schleyer nur, der lichtesbaare.
O wehe mir! wann wird der Tag sich zeigen,
Wo ich, der ich die Jahre fliehen sehe,
Der Gluth entrinne und so langem Wehe?
Kommt je der Tag, wo nur, wenn ich's begehre,
Des schönen Angesichtes süßes Neigen,
Und nur, so weit es gut, mir theuer wäre?

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Holder of rights
TextGrid

Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Petrarca, Francesco. Lyrik. Canzoniere. Sonette. Sechs und neunzigstes Sonett: [Schon wälzt' hinab der Himmel siebzehn Jahre]. Sechs und neunzigstes Sonett: [Schon wälzt' hinab der Himmel siebzehn Jahre]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-6FF2-4