[9] Einhundert vier und sechszigstes Sonett.

Die milde Luft, die sonnenwärts beweget
Und schwingt das Gold, so Amor webt und windet –
Mit schönen Augen und mit Locken bindet
Das müde Herz, die flücht'gen Geister reget.
Was nur von Mark und Blut mein Körper heget,
Es zittert, wenn es Jener Näh empfindet,
Die Tod und Leben oftmahls, wie sich's findet,
In wandelbarer Schale schwenkt und wäget,
Seh' ich die Strahlen brennen, so mich zünden,
Die Knoten blitzen, welche mich gefangen,
Und sich ob recht und linker Schulter breiten.
Ich fass' es nicht; drum kann ichs nimmer künden;
Von solchen Lichtern ist mein Geist befangen,
Gedrückt und matt von solchen Süßigkeiten.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Holder of rights
TextGrid

Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Petrarca, Francesco. Lyrik. Canzoniere. Sonette. Einhundert vier und sechszigstes Sonett: [Die milde Luft, die sonnenwärts beweget]. Einhundert vier und sechszigstes Sonett: [Die milde Luft, die sonnenwärts beweget]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-6EBA-C