[50] Zweyhundert acht und dreyßigstes Sonett.

Nie sah' ich Stellen, wo so licht zu finden,
Was, seit sie fern, ich immer sehen mögen;
Noch, wo mein Herz so frey sich konnt' entbinden,
Den Himmel auf mit Liebesklagen regen;
Kein Thal, wo Seufzern zu Gebothe stünden
So viele Plätze, treu und abgelegen;
Noch, glaub' ich, konnt' Amor in Cypern's Gründen,
Noch sonsten wo so holdes Nestlein hegen.
Von Liebe spricht zu mir, was ich da sehe,
Quell, Luft, Zweig, Vogel, Fisch und Gras und Blume,
All' bittend, daß ich liebe nach wie ehe.
Doch, Hohe, du, die du mich rufst, o flehe, –
Bey Deines herben Todes ew'gem Ruhme! –
Daß ich der Welt und ihrer Lockung schmähe.

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TextGrid Repository (2012). Petrarca, Francesco. Lyrik. Canzoniere. Sonette. Zweyhundert acht und dreyßigstes Sonett: [Nie sah' ich Stellen, wo so licht zu finden]. Zweyhundert acht und dreyßigstes Sonett: [Nie sah' ich Stellen, wo so licht zu finden]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-6E25-9