Zweyhundert drey und dreyßigstes Sonett.

Augen, verhüllt ist unsrer Sonne Glühen,
Ja strahlend ward zum Himmel sie erhöhet.
Da sehn wir einst sie wieder; harrend stehet
Sie dort und klagt vielleicht, daß wir verziehen.
Ihr meine Ohren, andrem Ohr' erblühen
Die Engelsworte, das sie baß verstehet;
Ihr Fuße, euer Recht dahin nicht gehet,
Wo sie, die euch gemacht so viel der Mühen.
O daß ihr diesen Kampf mir drum erließet!
Durch mich nicht habt ihr den Besitz des Schönen,
Sein Sehen, Hören, Finden eingebüßet.
Tadelt den Tod; doch preiset vielmehr jenen,
Der knüpft und löst, öffnet zugleich und schließet,
Und der auch froh zu machen weiß nach Thränen.

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TextGrid Repository (2012). Petrarca, Francesco. Lyrik. Canzoniere. Sonette. Zweyhundert drey und dreyßigstes Sonett: [Augen, verhüllt ist unsrer Sonne Glühen]. Zweyhundert drey und dreyßigstes Sonett: [Augen, verhüllt ist unsrer Sonne Glühen]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-6DCF-4