Einhundert und dreyßigstes Sonett.

Jetzund, da Himmel, Erd' und Wind rings schweiget,
Und Wild und Vögel Schlafes Zügel tragen,
Die Nacht im Kreise führt den Sternenwagen,
Im Bett das Meer ruht, keine Welle steiget.
Wach' ich, glüh', sinn' und wein', und, der mich beuget,
Ist stets mir nah mit seinen süßen Plagen;
Krieg ist mein Zustand, voller Zorn und Klagen
Ihr Bild nur ein'gen Frieden mir erzeuget.
So dringt aus einem hell lebend'gen Quelle,
Zu nähren mich, so Süßigkeit als Herbe,
Und Eine Hand gibt Heilung mir und Wunden.
Und weil mein Jammer nie gelangt zur Stelle,
Erwach' ich tausendmahl des Tags und sterbe,
So weit ach! hab ich noch, um zu gesunden.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Holder of rights
TextGrid

Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Petrarca, Francesco. Lyrik. Canzoniere. Sonette. Einhundert und dreyßigstes Sonett: [Jetzund, da Himmel, Erd' und Wind rings schweiget]. Einhundert und dreyßigstes Sonett: [Jetzund, da Himmel, Erd' und Wind rings schweiget]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-6DB2-2