[163] Einhundert und erstes Sonett.

Ist's Liebe nicht, was ist's denn, was ich trage?
Ist's Lieb' um Gott! was ist denn diese eben?
Ist's gut, wie mag es Tod und Schmerzen geben?
Ist's bös, warum so süß dann jede Plage?
Glüh' ich freywillig, wo denn her die Klage?
Ist's wider Willen, was denn frommt mein Beben?
O freudenreiches Weh, o Tod voll Leben,
Was gibt die Macht euch, wenn ich Ja nicht sage?
Und sag' ich Ja, so klag' ich nicht mit Rechte.
Bey widerwärt'gem Wind, auf morschem Kahne
Treib' ohne Steuer ich durch offne Fluthen,
So leicht an Weisheit und so voll von Wahne,
Daß selber ich nicht weiß, was gern ich möchte,
Im Winter glüh' und beb' in Sommers Gluthen.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Holder of rights
TextGrid

Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Petrarca, Francesco. Lyrik. Canzoniere. Sonette. Einhundert und erstes Sonett: [Ist's Liebe nicht, was ist's denn, was ich trage]. Einhundert und erstes Sonett: [Ist's Liebe nicht, was ist's denn, was ich trage]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-6D2A-7