Zweyhundert neun und achtzigstes Sonett.

Sie kehrt zum Herzen, ja sie wohnet drinnen,
Die Lethe selbst nicht könnte draus verschlagen,
Wie ich sie sah in ihren Blüthentagen
Umglänzt von ihres Sternes Strahlenrinnen.
So einsam sah ich sie, in tiefem Sinnen,
Zuerst, so schön und sittig im Betragen;
»Sie ist es selbst! sie lebt!« muß ich dann sagen,
Und zu ihr flehn in süßer Rede Minnen.
Bald gibt, bald weigert sie der Rede Grüße.
Ich, wie wer irrt und Wahrheit dann gefunden,
Spreche zu meinem Sinn: »Du bist betrogen!
Tausend dreyhundert acht und vierzig, wisse,
Am sechsten Tag Aprils, in erster Stunden,
Ist seinem Leib der sel'ge Geist entflogen.«

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TextGrid Repository (2012). Petrarca, Francesco. Lyrik. Canzoniere. Sonette. Zweyhundert neun und achtzigstes Sonett: [Sie kehrt zum Herzen, ja sie wohnet drinnen]. Zweyhundert neun und achtzigstes Sonett: [Sie kehrt zum Herzen, ja sie wohnet drinnen]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-6D12-C