[7] Einhundert und sechszigstes Sonett.

Die holde Luft, die rings erhellt die Höhen,
Im schatt'gen Busch die Blumen ruft in's Leben,
Kenn' ich an ihres Athems sanftem Beben,
Durch den empor ich klimm' in Ruhm und Wehen.
Des müden Herzens Stütze zu erspähen,
Flieh ich der Heimathlüfte süßes Wehen;
Um Licht dem trüben, finstern Sinn zu geben,
Such' ich die Sonn', hoffend, sie heut' zu sehen;
In der so viel der Wonn' ich werde innen,
Daß Amor ewig zu mich treibt dem Lichte.
Dann blendet's so, daß es zu spät zum Fliehen.
Nicht Wehr, nur Flügel möcht' ich, zu entrinnen;
Doch will der Himmel, daß es mich vernichte;
Denn fern muß ich verschmachten, nah verglühen.

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TextGrid Repository (2012). Petrarca, Francesco. Lyrik. Canzoniere. Sonette. Einhundert und sechszigstes Sonett: [Die holde Luft, die rings erhellt die Höhen]. Einhundert und sechszigstes Sonett: [Die holde Luft, die rings erhellt die Höhen]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-6CFF-2