2. Gebet am Grabe

Du gabst ihn mir – du hast ihn mir genommen,
Du ew'ger Gott, der unser Schicksal lenkt,
Mit ihm ward mir das höchste Glück geschenkt
Und nun ist mir das tiefste Leid gekommen.
Ich frage wohl: wie soll ich noch ertragen
Das Leben, das nun öde vor mir liegt
Seit ihn des Todes dunkle Macht besiegt
Und all umsonst mein Sehnen und mein Klagen?
[19]
Und doch – ob alle Hoffnungen versanken
Erinn'rung bleibt mir an die Seligkeit,
Die nur der Liebe süße Macht verleiht –
Und dafür muß ich selbst in Thränen danken.
[20]

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TextGrid Repository (2012). Otto, Louise. Gedichte. Mein Lebensgang. Abteilung 1. Aus den Jahren 1840-1850. Totenklage. 2. Gebet am Grabe. 2. Gebet am Grabe. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-64C8-D