Der greise Kopf

Der Reif hatt' einen weißen Schein
Mir über's Haar gestreuet.
Da meint' ich schon ein Greis zu sein,
Und hab' mich sehr gefreuet.
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Doch bald ist er hinweggethaut,
Hab' wieder schwarze Haare,
Daß mir's vor meiner Jugend graut –
Wie weit noch bis zur Bahre!
Vom Abendroth zum Morgenlicht
Ward mancher Kopf zum Greise.
Wer glaubt's? Und meiner ward es nicht
Auf dieser ganzen Reise!

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TextGrid Repository (2012). Müller, Wilhelm. Gedichte. Gedichte aus den hinterlassenen Papieren eines reisenden Waldhornisten 2. Die Winterreise. Der greise Kopf. Der greise Kopf. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-5B10-E