Der Wildfang

Wie eine Gemse springt sie hin,
Entgegen frisch dem Winde!
Roth, feuerroth brennt Wang' und Kinn
Dem lieben, wilden Kinde.
Ihr langes Haar vom Nacken fliegt,
Die Bäume könnten's fassen,
Doch jeder Zweig sich schüchtern schmiegt,
Sie ruhig ziehn zu lassen.
Die losen Disteln wagen's kaum,
Die rüstige zu necken,
Und nach des leichten Kleides Saum
Die Stacheln auszustrecken.
Amor, was soll's, daß wir im Thal
Uns auf die Lauer legen?
Sie ruht nicht – Wagen wir's einmal,
Und treten ihr entgegen!

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TextGrid Repository (2012). Müller, Wilhelm. Gedichte. Gedichte aus den hinterlassenen Papieren eines reisenden Waldhornisten 2. Devisen zu Bonbons. Der Wildfang. Der Wildfang. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-5AD9-5