Die Trophäen des Trinkers
So hab' ich endlich ihn bezwungen,
Den Knaben, der die Welt bezwingt!
Ich habe müde mich gerungen,
Drum, Brüder, kommt zu mir und trinkt!
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Er griff mich an in diesem Keller
Und stieß an's Glas mir ohne Scham,
Als eben meinen leeren Teller
Die Kellnerin vom Tische nahm.
Der Schaum bespritzte mir die Nase,
Und solch ein Nießen kam mich an,
Daß aus dem übervollen Glase
Der Wein mir in den Ärmel rann.
Er lachte hinter meinem Stuhle,
Da sprang ich auf und faßt' ihn baß,
Und leicht, wie eine Federspule,
Warf ich ihn nieder auf ein Faß.
Da lag er, ohne sich zu regen,
Und schrie und schluchzte jämmerlich.
Ich ließ mein gutes Herz bewegen,
Und sprach zu ihm: So trolle dich!
Doch seht, was ich ihm abgenommen,
Eh' ich ihn aus der Thüre ließ!
Nun mag er immer wiederkommen,
Der Ritter ohne Schild und Spieß!
Zum ersten seine Augenbinde,
Die dient mir jetzt zum Tellertuch,
Und, wenn ich abgenutzt sie finde,
Für einen Spund zum Überzug.
Mit seinen scharf gespitzten Pfeilen
Da bohr' ich meine Fässer an,
Vielleicht, daß ich sie auch zuweilen
Als Propfenzieher brauchen kann.
Und seine Fackel soll mir leuchten
In schwarzer Nacht aus jedem Schmaus,
Wenn mir der Weg zu glatt will däuchten,
Und sich im Wirbel dreht mein Haus.