Der Apfelbaum

Was drückst du so tief in die Stirn den Hut?
Wohin so früh, du junges Blut?
»Herr Thürmer, schließt nur auf das Thor!
Ich hab' eine lange Reise vor.«
Und also ging's zur Stadt hinaus,
Es hielt der Mond am Himmel Haus,
Wohl über die Brücke, wohl über den See:
Da wurde dem Wandrer so wunderweh.
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Es rauschten die Zweige vom Ufer her,
Und sie rauschten so tief und sie rauschten so schwer.
»Wer schüttelt die Zweige? Es weht ja kein Wind,
Und es spielen um's Haupt mir die Lüfte so lind.«
Da gab es im See einen plätschernden Schall,
Als hätt' es gethan einen schweren Fall.
»Herzliebste, das muß von dem Baume sein,
Den ich habe gepflanzt in dem Garten dein.
Die schönen Äpfel, so roth, so rund,
Nun liegen sie unten im kalten Grund!«

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TextGrid Repository (2012). Müller, Wilhelm. Gedichte. Gedichte aus den hinterlassenen Papieren eines reisenden Waldhornisten 2. Wanderlieder. Der Apfelbaum. Der Apfelbaum. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-597C-1