2.

Graf Geert der Große war überaus prachtliebend und freigebig. Einmal, da er mit einem großen Heere aus Flandern heimkehrte und in die Stadt Nimwegen kam, so feierte gerade der Herzog Reinold von Geldern da mit einer Tochter des Königs von England Hochzeit in großer Herrlichkeit. Obwohl nun Graf Geert nicht früher davon gewußt, so beschloß er dennoch zu bleiben, um den Herzog zu ehren, und stellte auch einen Hof und ein Fest an mit großem Gepränge. Da es an Holz für die Küche gebrach, befahl er die Tischgeräte, als Schüsseln und Gefäße und anderes, soviel zur Hand war, unter die Kessel zu legen und zu verbrennen. Denn er wollte nicht, daß man Kohlen oder Torf an seinem Fest brennte. Also übertraf der Gast und Fremde das Fest des Herzogs vom Lande in allem, was sowohl Speise und Trank anging, als auch Musik und andere Zurüstungen. Endlich nahm er vom Herzog Abschied, nachdem er noch seine junge Gemahlin mit kostbaren Kleinoden reich beschenkt, und kehrte darauf unter ehrenvollem Geleit in sein Land zurück.


Hermann von Lerbeke, Chron. Schowenburg. bei Meibom Script. rer. German. I, 516. – Reinold von Geldern vermählte sich 1331 mit Eleonore von England. Wahrscheinlich meint unsere Sage Heinrich den Eisernen.

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TextGrid Repository (2012). Müllenhoff, Karl. Märchen und Sagen. Sagen, Märchen und Lieder. Erstes Buch. 23. Graf Geert. 2. [Graf Geert der Große war überaus prachtliebend und freigebig. Einmal]. 2. [Graf Geert der Große war überaus prachtliebend und freigebig. Einmal]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-4E9C-0