397. Vorbrennen.

In Felsted steht eine uralte Eiche. Wie sie nun nach und nach verfault, so kommen jetzt darin oft Pfropfen und dahinter Überreste von Werg und dergleichen zum Vorschein. Damit sind nämlich früher Feuer hineingebannt, wenn es vorgebrannt hatte. Fällt ein Zweig vom Baum, so läßt man ihn liegen und verfaulen, verbrennt ihn aber nicht.

Hat einer es an einem Hause vorbrennen sehen, und sagt zu dem Eigentümer: »Dein Haus hat vorgebrannt«, so muß der antworten: »Nein, es war nicht meines, sondern deines«, oder er nennt einen andern. Dann ist das schlimme Zeichen abgewandt und übertragen. – Meint nun einer, das würde dann wohl jeder sagen, so sagt man ihm: »Nein, das tut niemand.«

Durch Dr. Ch. Jessen in Flensburg.

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TextGrid Repository (2012). Müllenhoff, Karl. Märchen und Sagen. Sagen, Märchen und Lieder. Zweites Buch. 397. Vorbrennen. 397. Vorbrennen. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-4C66-5