[355] 2.

Bei Wenningstede, am Fuße des roten Kliffs, dem hohen westlichen Ufer Sylts, trieb einst eine Meerfrau auf den Strand. Zwei Sylterinnen, die eben zur Stelle waren, ergriffen sie, trugen sie nach Hause und setzten sie in einen Kübel, der zur Hälfte voll Wasser war; allein das Meerweibchen schrie und weinte jämmerlich, und wollte sich nicht zufrieden geben. Da befahl der mitleidige Bauervogt des Orts den Frauen, das arme Wesen wieder ins Wasser zu tragen; es wäre sonst auch bald umgekommen.

Solche Wasserjungfern sind halb Fisch, halb Mensch. Wenn sie sich am Bug eines segelnden Schiffes oder auf der Spitze einer Welle zeigen, so ist ein Sturm nahe und ein vorsichtiger Schiffer zieht alle überflüssigen Segel ein.

Herr Hansen auf Sylt. – Reusch, Samland Nr. 62.

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TextGrid Repository (2012). Müllenhoff, Karl. Märchen und Sagen. Sagen, Märchen und Lieder. Drittes Buch. 522. Die Meerweiber. 2. [Bei Wenningstede, am Fuße des roten Kliffs, dem hohen westlichen]. 2. [Bei Wenningstede, am Fuße des roten Kliffs, dem hohen westlichen]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-4B74-2