1.
Der Köpfle-Franz
Die steile Bergstraße hinauf schob sich mit langsamen, schildkrötenartigen Bewegungen eine so eigenthümliche Figur, daß ein Unbekannter sie von Weitem wohl kaum für ein menschliches Wesen gehalten hätte. In der Nähe aber erkannte man die seltsame Gestalt als einen Mann, welcher sich mühsam mit den Händen fortschieben mußte, weil ihm beide Beine gänzlich fehlten.
Der mit einer alten, vielfach ausgebesserten Jacke bekleidete Körper war durch Riemen in einem aus starkem Holze gefertigten Rollkasten befestigt; den nach vorn tief niedergebeugten Kopf bedeckte ein ungewöhnlich breitkrämpiger Filz, dessen ursprüngliche Form und Farbe wohl schon seit Jahren in Sturm und Regen verloren ging; über dem Rücken hing ein umfangreicher, schmutziger Leinwandsack, jedenfalls bestimmt zur Aufnahme von allerhand Geschenken, denn das ganze Aeußere des Unglücklichen ließ vermuthen, daß er zu denjenigen Beklagenswerthen gehöre, welche mit der Befriedigung ihrer Bedürfnisse lediglich auf die Mildthätigkeit [92] ihrer Nebenmenschen angewiesen sind. Und diese Mildthätigkeit schien sich in dem vorliegenden Falle als fruchtbar erwiesen zu haben: der Sack war trotz seiner Größe wohl gefüllt, und seine Schwere veranlaßte den Träger, öfter auszuruhen, als es trotz der Gebrechlichkeit des Letzteren sonst wohl der Fall gewesen wäre.
Nach langer Anstrengung endlich oben auf der Höhe angekommen, hielt er tief athmend still und ließ den Blick hinab in das jenseitige Thal gleiten, in welchem sich eines jener armen Gebirgsdörfer hinzog, deren Bewohner meist nur durch die schwachen Fäden einer wenig lohnenden Industrie mit der Außenwelt in Verbindung stehen. Die Abgeschlossenheit ihrer geographischen Lage äußert einen unleugbaren Einfluß auf alle ihre äußeren und inneren Verhältnisse und erhält den Charakteren eine Naturwüchsigkeit, welche unter der dichter gesäeten Bevölkerung des platten Landes sehr bald verloren geht.
Vor ihm, da wo die Straße sich wieder abwärts neigte, stand ein ziemlich neues, zweistöckiges Gebäude, über dessen Eingangsthür in goldenen Lettern die Inschrift: »Zur Bergschenke« erglänzte. Vor dem Hause hielt eine leichte Kalesche, und aus dem Innern desselben tönte ein mehrstimmiges schallendes Gelächter durch die geöffneten Fenster. Der Ermüdete schien die Stimmen zu kennen; er erhob bei ihrem Klange lauschend den Kopf, und nun waren seine bisher unter der breiten Kopfbedeckung verborgen gewesenen Züge zu erkennen – Züge, wie man sie unter dem alten Hute gar nicht erwartet hätte, so kontrastirend mit seiner übrigen Erscheinung, so intelligent, wäre [93] man fast zu sagen versucht, wenn nicht ein undefinirbares Etwas in dem Gesichte, ein eigenthümlich gebrochenes Licht des großen dunklen Auges dieser Bezeichnung widersprochen hätte.
»Aha, der Baron und der Zettelkramer! Ganz gewiß woll'n die 'nunter zum – –« Er drängte den Namen, welchen auszusprechen er schon im Begriffe gestanden hatte, wieder zurück. Der unterbrochene Gedankengang hatte schlummernde Geister in ihm erweckt; sein Auge loderte plötzlich in wildem Feuer, seine Hände erhoben wie drohend die Stemmhölzer, mit deren Hilfe er sich fortgeschoben hatte, und jenes unbestimmbare Etwas zuckte jetzt gehässig über das vorhin so ruhige und unbewegte Angesicht. »Nur zu, nur zu, nur immer zu! Ihr seid zwaa Spitzbub'n, das weiß ich; ihr mordet die Güter, saugt die Bauern aus und bringt ehrliche Leut' mit euren Zetteln um Hab' und Eigenthum; aber ihr arbeitet mir in die Hände, und d'rum hab' ich alleweil' Freud', wenn ich euch zu sehen bekomm'!«
Er rollte sich die kurze Strecke bis zur Schenke weiter. Bei dem Fuhrwerke angekommen, hielt er überrascht an.
»Was?! Das ist ja dem – – na, dem sein Brauner, der ihm hundertzwanzig Dukat'n baar gekostet hat! Wie kommt der Gaul zum Baron? Da hat es wieder 'mal 'ne Wette gegeb'n oder so 'n kleines Spielchen bei verschloss'ner Thür. Nur zu, nur immer zu, denn so ist's mir g'rad recht! Ihr würgt ihn langsam ab, und ich geb' ihm den Gnad'nstoß. Ich hab' noch Niemandem 'was zu Leid gethan, aber für Den gibt's keine Gnad' und kein [94] Erbarmen, für ihn hab' ich kein Mitleid und kein Herz; er hat mir's selber aus dem Leib geriss'n.«
»Köpfle-Franz,« rief es da, und ein wohlgenährtes, schlaues Gesicht erschien am Fenster. »Köpfle-Franz, läßt Du Dich auch wieder 'mal zu Hause sehen? Wo bist denn in der langen Zeit herumgekroch'n?«
»Drunt'n im Niederlande, Bergwirth. Die Sehnsucht nach mir wird hier ob'n net groß gewes'n sein!«
»Warum net? Ich weiß Eine, die hat gar viel nach Dir gefragt. Komm 'rein, wenn Du erfahr'n willst, wer's gewes'n ist.«
»Laß nur den schlechten Witz, Bergwirth; mich hast Du net zum Narr'n! Aber 'rein kommen thu' ich schon; ich möcht wohl gern 'was trink'n, wenn's net viel kosten thät.«
In der Stube saßen zwei Männer, die, obgleich sie sich in ihren inneren Eigenheiten begegnen mochten, in Beziehung auf ihre äußere Gestalt in einem scharfen Gegensatze zu einander standen. Der Eine war klein und außerordentlich hager; seine spitze Physiognomie hatte etwas Raubvogelähnliches, was durch die große, schnabelartig gebildete Nase, auf welcher ein blauglasiger Klemmer ritt, keineswegs gemildert wurde. Der Andere war von hoher, starker und ungeschlachter Statur; sein dicker Kopf mit dem starken, kurzgeschorenen Haare, der niederen, nach hinten gehenden Stirn, den kleinen, tückischen Augen, der breitgedrückten Nase, den wulstig aufgeworfenen Lippen und schlappen Hängebacken war sehr geeignet, zu einem ähnlichen Vergleiche zu führen, denn er erinnerte ganz unwillkürlich an [95] jene Bissigkeit, durch welche sich eine bekannte Art unserer Hausthiere auszuzeichnen pflegt. Auch er trug seine gesunden Sehwerkzeuge hinter Glas und Rahmen, da aber der Zwicker bei ihm nicht gehaftet hätte, so war seine Wahl auf die altbewährte und zuverlässigere Form der Brille gefallen. Beide, der Riese sowohl als auch der Zwerg, waren fein und nach der neuesten Mode gekleidet, doch saßen wenigstens dem Ersteren die Sachen so, daß sich sehr leicht vermuthen ließ, er habe sich erst vor noch nicht gar zu langer Zeit mit diesem Habitus befreundet.
»Laß doch den Krüppel draußen, Bergwirth,« meinte er. »Es wird mir immer schlecht, wenn ich so eine Kreatur zu sehen bekomme, und übrigens habe ich das Betteln niemals leiden mögen!«
Der Gegenstand dieser lieblosen Aeußerung hörte die Worte gar wohl, denn er befand sich bereits in der Stube, aber ganz entgegengesetzt der gewöhnlichen Reizbarkeit gebrechlicher Leute erwiederte er in demüthigem Tone:
»Herr Baron, ich bin net selber Schuld, daß sie mir die Beine weggeschnitt'n hab'n; aber wenn ich Ihn'n zuwider bin, so will ich geh'n!«
»Bleib' nur immer da!« gebot der Zwerg. »Der Herr Baron kennt Dich noch nicht und wird wohl nichts dagegen haben, daß Du ihm einmal Deine Kunst zeigst.«
»Was denn für eine Kunst?« frug verächtlich der Riese. »Es wird wohl nicht weit her damit sein!«
»Da dürften Sie sich irr'n!« entgegnete der Wirth. »Der Franz ist ein ganz perfekter Maler; er zeichnet an keinem Kopfe länger als fünf Minut'n, und nachher ist [96] man getroff'n g'rad wie man leibt und lebt. D'rum heißt er ja eb'n der Köpfle-Franz.«
»Das machst Du mir nicht weiß! Wenn er das fertig brächte, so stände es besser mit ihm.«
»Sie glauben's net? So werd' ich's Ihnen beweis'n. Franz, willst Du mich abzeichnen, so wie ich jetzt hier sitz' mit der Tabakspfeif' im Munde? Du sollst 'n gutes Bier bekommen und noch fünf Grosch'n extra d'rauf!«
»Warum denn net? Das Bier soll mir recht sein, denn ich hab' grad den richtigen Durst, und das Geld ist alleweil' am nothwendigsten zu brauch'n. Bleib sitz'n; ich werd' gleich fertig sein!«
Er schob sich an den nächsten Stuhl, nahm den Sack vom Rücken, öffnete ihn und zog eine sorgfältig eingewickelte Papierrolle hervor. Sie enthielt sein Zeichenmaterial. Der Wirth richtete sich erwartungsvoll in Positur, brachte die neue Meerschaumpfeife in das gehörige Licht, und kaum waren einige Minuten vergangen, so hielt er die fertige Bleistiftskizze in der Hand.
»Franz,« rief er befriedigt, »so gut wie heut' hast Du mich noch niemals getroff'n! Hier sind die fünf Grosch'n, und von wegen dem Bier, da sollst Du zwei Seidel hab'n statt nur eins!«
»Zeig' her, Bergwirth,« meinte der Kleine. »Wenn er heut' wirklich so eine gute Hand hat, so soll er mich auch abkonterfeien. Wahrhaftig! Besser bringt's der größte Künstler nicht zuweg; guck her, Baron! Franz, willst Du meinen Kopf auch zeichnen?«
»Meinetweg'n, wenn's dem Herrn Bankier Recht ist! [97] Hab' g'rad noch zwei Papiere; für Sie eins und für den Herrn Baron eins.«
»Gut,« entschied dieser. »Ich sehe, daß Du kein dummer Kerl bist. Sollst mich also auch malen, und wenn ich mit Dir zufrieden bin, so bekommst Du einen ganzen Thaler!«
Er hatte erwartet, daß dieses Gebot den armen Teufel in Staunen versetzen werde; dieser aber nahm mit der gleichgiltigsten Miene den Bleistift wieder zur Hand und führte denselben mit einer Sicherheit über die Blätter, als handle es sich um die allereinfachste Strichübung.
Als die Köpfe ihre vollständige Schattirung erhalten hatten, übergab er sie den beiden Männern.
»So! Besser bringt's Keiner fertig. Wenn man solche Herr'n zu Papier bringt, muß man sich schon besser Mühe geb'n als bei gewöhnlichen Leut'n.«
Die Arbeit war sehr gut gelungen; der Baron schob ihm den versprochenen Thaler zu, und auch der »Bankier« entschloß sich zu einem gleichen Honorar.
»Kannst's immer nehmen, Franz,« ermunterte er; »wir sind ja Leute, die es haben! Nich wahr, Bergwirth?«
Der Gefragte nickte zustimmend und klopfte dabei mit einem verschmitzten Lächeln an seine eigene Tasche.
»Das wollt' ich meinen! Wir hab'n wohl alle Drei net nöthig, mit dem Pfennige zu fuchs'n, denn so lange es in der Welt noch Dumme gibt, braucht kein Gescheidter für's Bischen Münz' zu sorg'n!«
»Hast Recht,« lachte der Riese. »Und die Dummen werden ja niemals alle; wenn es mit Einem zu Ende geht, [98] so kommt dafür ein ganzer Güterzug voll Andere wieder an. Heut' wird hier bei Euch ein Gäns'rich gerupft.«
»Kann mir's denk'n, wer es ist. Hab' ja auch schon genug Federn von ihm! Aber die schönste Feder, die er gelass'n hat, war doch der Braune drauß'n.«
»Ja, ja, Alter; das war ein Meisterstück von uns Dreien. Halte nur Dein Hinterstübchen immer parat und gib unsere Karten nicht an and're Leute. Weißt Du vielleicht, wer alles zum Dukatenhof geladen ist?«
»Die ganze Nachbarschaft. Die Kleinen bleiben unt'n in der Stub', und die paar Groß'n kommen 'rauf in's gute Zimmer. Geld gibt's da ob'n mehr als genug. Heut' Abend komme ich auch hin; beim Begräbniß freilich kann ich net mit sein, weil die Wirthin 'nunter ist.«
»Da kommst Du natürlich hinauf zu uns! Wir legen eine kleine Bank, und Du – na, Du wirst ja sehen wie es paßt; der Dukatengraf kann Dir Deinen Stall auch mit bauen helfen.«
Der Köpfle-Franz schien wenig oder gar nicht auf diese Reden zu achten. Er hatte sein Geld eingesteckt, sein Bier getrunken und griff eben zum Sacke, um sich zu verabschieden, als sich vom Thale herauf das Geläute von Glocken vernehmen ließ.
»Was?« rief der »Baron« Genannte. »Schon so weit? Da haben wir über der Malerei die Leiche ganz vergessen und können uns nur sputen, wenn wir den Zug noch sehen wollen. Vorwärts, College!«
Der Kleine setzte den blauen Zwicker fest und erhob sich.
»Als ob ein Leichenzug so ganz 'was grausam Sehenswerthes [99] wär'!« meinte Franz gleichgiltig. »Von meinetweg'n mag sterben wer da will, ich laufe Keinem nach. Wer wird denn 'nausgetrag'n?«
»Das ist's ja eb'n, was ich Dir sagen wollte,« antwortete der Wirth, welcher sich anschickte, die beiden Gäste an den Wagen zu begleiten. »Ich hab' es nur über den Bildern ganz und gar vergess'n. Die Dukatenbäuerin ist todt; sie hat vor ihrem End' gar viel nach Dir gefragt und fast gar net ersterb'n können, weil Du net da gewes'n bist.«
Er verließ das Zimmer und bemerkte in Folge dessen die außerordentliche Wirkung nicht, welche seine Worte auf den Frager hervorbrachten. Dieser starrte mit dem Ausdrucke des höchsten Schreckens im erbleichten Angesichte und weit aufgerissenen Auges nach der Stelle, auf welcher der Berichterstatter gestanden hatte; kein Glied seines Körpers regte sich, keine Miene bewegte sich; er schien bei der Kunde von dem Tode der Dukatenbäuerin selbst zur Leiche geworden zu sein. So stand er eine ganze Weile wie leblos auf einem und demselben Flecke, bis sich endlich die furchtbare Beklemmung mit einem tiefen, röchelnden Athemzuge aus der zusammengepreßten Brust rang.
»Die Anna ist todt – – der Anna läut'n sie – – die Anna woll'n sie begrab'n? Nein, nein, die Anna ist net todt, die Anna kann nimmer sterben, die Anna darf net begraben werd'n! Ich leid' es net, daß ihr sie einscharrt, ich leid' es net! Fort, fort – – ich will sie seh'n, ich muß sie festhalt'n, ihr dürft sie mir net nehmen!«
Der Schreck war verschwunden, dafür aber eine Angst [100] über ihn gekommen, die alle seine Nerven und Sehnen anspannte und ihm den hellen Schweiß aus den Poren trieb, noch ehe seine Glieder zu irgend einer Anstrengung gelangt waren. Er warf sich den Sack über die Schulter, griff zu den beiden Stemmhölzern und arbeitete sich mit einer Geschwindigkeit hinaus auf die Straße, um die ein vollständig Gesunder ihn hätte beneiden können; dann ging es, ohne auf die Zurufe des Wirthes zu hören, in fliegender Hast an diesem vorüber und die Straße hinab, auf welcher das Geschirr des Barons in kurzem Trabe bereits dahinrollte.
Man konnte von der Höhe den Zug sehr deutlich beobachten, welcher sich von dem unteren Ende des Dorfes nach dem in der Mitte desselben befindlichen Kirchhofe bewegte. Zur Beobachtung der Einzelheiten allerdings hätte man sich in größerer Nähe befinden müssen, und da gab es nicht blos zu sehen, sondern auch zu hören, denn gar manches bedeutsame Wort flog unter den Leuten hin und zurück, welche sich zu beiden Seiten des Weges, den das Trauergeleite einschlagen mußte, aufgestellt hatte.
Allem voran wurde nach schöner alter Sitte das mit schwarzem Flor umhangene Kreuz getragen, hinter welchem in einzelnen Paaren die männliche Schuljugend folgte, begleitet von den Lehrern und dem Ortsgeistlichen. Dann kam der reich mit Kränzen und Guirlanden geschmückte und von sechzehn Männern getragene Sarg, dem sich nach den nächsten Verwandten der Verstorbenen eine lange Reihe von Nachbarn, Freunden und sonstigen Bekannten anschloß. Natürlich richtete sich die Aufmerksamkeit der Zuschauer [101] vor allen Dingen auf die Hinterlassenen der Todten. Es waren dies nur zwei Personen, welche neben einander gingen: der Dukatenbauer und seine Tochter.
Der Erstere mußte schon durch seine äußere Erscheinung auffallen. Er war ein hoch und kräftig gebauter Mann im Ausgange der fünfziger Jahre; seine ganze Haltung zeigte den selbstbewußten, unlenksamen Charakter, durch den er selbst über den häuslichen Kreis hinaus gefürchtet und – gemieden war; keine Thräne stand in seinem Auge, kein Zug der Trauer war in seinem harten, finsteren Angesichte zu bemerken; an der Schleife seines Hutes glänzten wie immer die sechs blanken Dukaten, wie immer hing ihm statt der Uhrkette die lange Dukatenschnur um den Hals, und wie immer reihten sich an der Weste und dem offen stehenden Rocke an Stelle der Knöpfe Dukaten an Dukaten. Er hieß Graf, wurde allgemein der Dukatengraf genannt und wollte auf diesen Beinamen, welcher sein größter Ruhm und Stolz war, nicht einen Augenblick verzichten, auch nicht für diese Stunde, in welcher jeder Andere den irdischen Flimmer von sich geworfen hätte, um auch an seinem Kleide zu zeigen, daß er die Macht eines höheren Geschickes anerkennen müsse.
Auch das schöne Mädchen an seiner Seite hatte keine Thränen. Aber, das sah man auf den ersten Blick, sie fehlten nur, weil sie bisher zu reichlich geflossen waren. Sie trug das mit den schweren Flechten umwundene Köpfchen tief gesenkt; die sonst so rosigen Wangen waren erbleicht und die gefalteten Hände drückten sich auf die Brust, als müßten sie das schmerzerfüllte Herz vor dem Zerspringen [102] bewahren. Aller Augen wandten sich mit Unwillen vom Vater weg auf sie, und dann gab es keinen Blick, in welchem nicht das innigste Mitleid und die wärmste Theilnahme zu lesen gewesen wäre.
Es war das erste Mal, daß eine Leiche ohne Gesang durch das Dorf getragen wurde, aber die Todte hatte es ausdrücklich so gewollt. Ihr Leben war ein stilles gewesen, sie hatte im Stillen gewirkt und gelitten, im Stillen wollte sie nun auch beerdigt sein. Nur draußen am offenen Grabe sollte man ihr einen Vers singen, einen einzigen Vers; den hatte sie sich selbst gewählt und noch in ihrer letzten Stunde beim Pfarrer bestellt. War sie dabei vielleicht von dem Wunsche geleitet worden, im Tode ein mahnendes Wort an das Gewissen ihres Gatten zu richten, da sie im Leben es niemals hätte wagen dürfen? Wenigstens richteten sich die Blicke unwillkürlich auf ihn, als sich der Kreis um den geöffneten Sarg geschlossen hatte und nach der bekannten Melodie die ernste Erinnerung erklang:
Das Kind der Verstorbenen kniete an der Seite des Sarges und hatte in wortlosem Schmerze den Kopf in das Kleid der Mutter gehüllt. Der Dukatenbauer stand aufrecht [103] daneben; sein Auge ruhte nicht auf den Zügen, die er jetzt zum letzten Male sehen durfte, sondern es begegnete mit zornigem Ausdrucke den auf ihn gerichteten Blicken der Anwesenden. Die Adern seiner Stirne traten dunkler und deutlicher hervor, die Lippen preßten sich kräftiger auf einander, und die Hände hoben sich langsam, wie bereit zur Abwehr der Beleidigung, die er in den Gesang und in die Blicke legte.
Als der letzte Ton verklungen war, trat der Geistliche zu Häupten der Verstorbenen und begann seine Rede; aber er nahm nicht, wie sonst üblich, ein Bibelwort zum Thema derselben, sondern es diente ihm der soeben gesungene Vers dazu. Auch das hatte die Todte gewollt, und ihr Wille mußte befolgt werden. Der Pfarrer war im weiten Umkreise als einer der besten Redner bekannt; er hatte schon oftmals harte Seelen auf das Tiefste erschüttert, und man ahnte, daß er sich heute eine ähnliche Aufgabe gestellt habe. Trotz des milden, linden Tones, in welchem der greise Seelsorger sprach, fühlte auch der Dukatengraf diese Absicht; sein Stolz bäumte sich dagegen auf; die Falten, welche sich ihm von Schläfe zu Schläfe zogen, wurden immer tiefer und drohender, und als der Redner bei dem Schwerte anlangte, »das durch die Seele bohrt,« und die Absicht vermuthen ließ, jetzt sich an diejenige Seele zu wenden, welche der Todten im Leben am nächsten hätte stehen sollen, da war es mit seiner Geduld zu Ende. Den abgenommenen Hut sich auf den Kopf setzend, ergriff er die Hand der Tochter:
»Komm, Emma; wenn's so laut'n soll, so hab'n wir[104] hier nix mehr zu such'n! Ich dank' für Ihre Red', Herr Pastor; bezahlt hab' ich sie, aber brauch'n thu' ich sie net! Der Dukat'ngraf weiß ganz von selber, was er zu thun und zu lass'n hat, und beim Super'dent werd' ich wohl erfahr'n, was für ein Unterschied zwischen Leichenred' und Strafpredigt ist!«
Emma erschrak im höchsten Grade über das Thun ihres Vaters; sie zog ihre Hand aus der seinen und wandte sich zum Sarge zurück.
»So bleib', wenn Dir's gefällt; ich habe nix dageg'n!«
Die Nahestehenden wichen scheu vor ihm zurück; er schritt mit trotzig zurückgeworfenem Kopfe zwischen ihnen hindurch und verließ den Kirchhof. Draußen kam eben der Wagen des Barons dahergerollt.
»Willkommen, Herr Baron! Sie woll'n wohl zu mir?«
»Natürlich! Wir müssen Ihnen doch unser Beileid über den Verlust – –«
»Schon gut! Halb so viel ist auch genug! Und wenn Sie sich wundern, mich hier zu seh'n statt d'rin bei den Andern, so soll'n Sie unterwegs den Grund erfahr'n. Darf ich aufsteig'n?« –
Sein Verhalten hatte die ganze Versammlung in eine unbeschreibliche Verwirrung gebracht, und nur Einer war es, der seine Fassung bewahrte, der Geistliche. Er suchte zunächst das Mädchen zu beruhigen, welches jetzt laut schluchzend an der Erde lag, dann winkte er dem allgemeinen Ausdrucke der Entrüstung Schweigen und setzte, als die nöthige Stille wieder eingetreten war, die unterbrochene Rede weiter fort.
[105] Ein Begräbniß wie das heutige hatte noch niemals stattgefunden, aber es war auch noch niemals eine Predigt gehalten worden wie die gegenwärtige, und als am Schlusse derselben der Segen gesprochen war, da wußte Jeder, daß er diesen Tag im ganzen Leben nie vergessen werde.
Der Sarg sollte nun geschlossen werden, und schon griff man zum Deckel, da zog ein lauter, angstvoller Ruf die allgemeine Aufmerksamkeit nach dem Eingang hin.
»Halt, halt,« klang es; »Ihr dürft sie net einscharr'n; ich muß die Anna seh'n; sie lebt, sie ist net todt!«
Es war der Köpfle-Franz. Trotz aller Eile war es ihm erst jetzt gelungen, die Trauerstätte zu erreichen, und mit Aufbietung seiner letzten Kräfte arbeitete er sich den breiten Kirchhofsgang herauf bis in die nächste Nähe des Sarges. Er hatte den Hut verloren; die langen Haare hingen ihm in wirren Strähnen um den Kopf; auf Stirn und Wangen stand der Schweiß in großen Tropfen; seine Augen glühten wie im Fieber, sein Athem flog und seine Hände bebten, als er die schwarzen Bretter erfaßte, um sich an ihnen aufzurichten.
Kein Mensch trat ihm hindernd entgegen; auch der Pfarrer ließ ihn ruhig gewähren. Sie Alle kannten die Geschichte des unglücklichen Mannes; sie Alle wußten, daß Niemand die Verstorbene so sehr im treuen Herzen getragen hatte wie er, daß ihr Tod außer ihrem Kinde Keinem so nahe gehen müsse wie ihm, und so störten sie ihn nicht in seinem Verlangen, die leblose Hülle Derjenigen zu sehen, die er geliebt hatte mit der ganzen Gluth, deren das menschliche Herz nur fähig ist.
[106] »Anna, wach auf!« rief er mit zitternder Stimme. »Der Franz ist da, der Grunert-Franz, der mit Dir red'n will! Ich weiß, Du bist net todt, Du wirst mich hör'n!«
Sein Auge suchte das erblichene Angesicht der Leiche; es fiel auf den regungslosen Kopf mit dem vor der Zeit ergrauten Haare, den eingesunkenen Augenhöhlen, den eingefallenen Wangen, den hippokratischen Zügen, und wandte sich dann mit einem unbeschreiblichen Ausdrucke auf die Umgebung.
»Hab ich's net gesagt? Die Anna ist net todt, die Anna kann mir net sterben! Das hier ist dem – – na, Dem seine Frau, das ist die Bäuerin von dem – – na, dem Hof da drauß'n, die kann immer todt sein, die könnt ihr immer begrab'n, denn sie ist seine Frau gewes'n. Aber die Anna, die ist mein, die hab' ich bei mir zu Haus' viel hundert Mal, die laß' ich mir net nehmen!«
Er schob sich von dem Sarge zurück und gewahrte nun erst Emma, welche unter herzbrechendem Weinen die erschütternde Scene beobachtet hatte.
»Wer bist denn Du? Dich hab' ich noch gar net geseh'n! So wie Du sah die Anna aus, als sie zum erst'n Mal in's Dorf gekommen ist, grad' so wie Du. Aber Du bist sie net, Du bist – – geh' weg,« unterbrach er sich, indem es wie Haß in seinem Auge aufblitzte; »ich könnte Dir gut sein, grad' wie der Anna, aber ich mag von Dir nix wiss'n. Die Anna hatte blaue Aug'n, Du aber, wenn Du auch weinst, ich seh' es doch, Du hast Dukat'naug'n!«
Er nahm die unentbehrlichen Hölzer, welche er vorhin von sich geworfen hatte, wieder von der Erde auf, lenkte [107] um und schob sich, ohne die Versammlung weiter zu beachten, wieder von dannen.
Sein Weg führte ihn das Dorf hinauf; die Straße war ziemlich menschenleer und die wenigen Personen, welche ihm begegneten, bemerkte er kaum. Nur allein mit seinen Gedanken beschäftigt, lenkte er endlich in einen engen Seitenpfad ein, welcher zu einer Stelle führte, wo abseits von den übrigen Gebäuden ein kleines, einstöckiges und außerordentlich vernachlässigte Häuschen stand. Es war sein Eigenthum und seine Wohnung. Er hielt still, sah sich scheu nach allen Seiten um, und da er Niemanden gewahrte, der seine Worte hören konnte, murmelte er halblaut:
»Das ist dem Köpfle-Franz sein Dukat'nhof. Aber der Franz ist gescheidter als der – der – der And're. Wenn die Leut' wüßt'n, daß der arme Krüppel blos dann ein Bettler ist, wenn er 'mal nach Hause kommt, so würd' mein Kachelof'n – –«
Er hielt vorsichtig inne, denn er war im Begriff gewesen, sein kostbarstes Geheimniß in den Wind zu plaudern. Nachdem er, um sich zu überzeugen, daß Alles in Ordnung sei, die Runde um das Häuschen gemacht hatte, zog er einen riesigen Schlüssel aus der Tasche und näherte sich der Thüre. Das Schloß war so hoch, daß er es grad' noch zu erreichen vermochte; er öffnete, schob sich in den engen, dunklen Flur und schloß dann hinter sich wieder sorgfältig zu.
Die Hütte hatte zur ebenen Erde drei Räume: den Flur, einen kleinen Stall und die Wohnstube. Er öffnete mit [108] einem zweiten Schlüssel die zu der letzteren führende Thüre und verriegelte auch diese mit einer Bedachtsamkeit, als habe er ungewöhnliche Schätze zu verbergen. Da die Läden zugemacht waren, so herrschte vollständige Dunkelheit um ihn her, bis er ein Feuerzeug hervorsuchte und mit Hilfe desselben ein kleines Lämpchen anzündete, dessen ungewisser Schein wenigstens eine Art von Dämmerung hervor brachte. In dieser traten eine Unzahl von Köpfen gespenstisch hervor, welche rings an den weißgetünchten Wänden angebracht waren; sie stellten alle ohne Ausnahme in den verschiedensten Ausdrücken und Schattirungen ein und dasselbe Mädchen dar, und wer Emma vorhin auf dem Kirchhofe gesehen hatte, dem mußte die Aehnlichkeit dieser Kohlezeichnungen mit ihr sofort in die Augen fallen.
Er hatte den Sack abgelegt, die Stemmhölzer bei Seite geworfen und kroch nun in einer Weise auf den Händen in der Stube herum, die ihm das Ansehen eines hilflosen, vierfüßigen Thieres gab, dem die Hinterbeine gelähmt worden sind. In einer Ecke des ärmlichen Gemaches befand sich ein außerordentlich anspruchsloses Lager, bestehend aus einem Haufen dürren Laubes, über welchen eine alte Decke gebreitet war. Er wühlte einige Zeit in demselben herum und brachte zwei lange, starke Kerzen zum Vorschein, mit denen er sich einem niedrigen Tischchen näherte, dessen Platte aus zwei Theilen bestand, deren oberer zurückgeschlagen werden konnte. Zu beiden Seite desselben war eine Drahtdille angebracht, in welche er die Kerzen befestigte und dann mit Hilfe der Lampe anbrannte. Dann zog er ein weißes Tuch aus dem Tischkasten, breitete es über die Platte und [109] schlug die Klappe zurück. Das Ganze hatte jetzt das Aussehen eines improvisirten Altares, dem auch das Bild nicht fehlte, denn an der inneren Seite der Klappe war ein in Oel gemaltes Porträt angebracht, welches denselben Kopf darstellte, der in so vielen Variationen an die vier Wände gezeichnet war.
Er hockte sich vor dem Tische nieder, faltete wie andächtig die Hände und richtete sein Auge mit warmem, innigem Blicke auf das Gemälde. So saß er lange, lange Zeit, still und in seliges Anschauen versunken. Seine Züge waren jetzt frei von jenem störenden Ausdrucke und sprachen von nichts als von dem Dasein einer tiefen, heiligen Liebe zu dem Wesen, dem er eine Inbrunst widmete, welche man fast mit dem Worte Anbetung bezeichnen konnte.
»Da hast' mich wieder, meine Anna!« flüsterte er endlich glücklich. »Bin lange fort gewes'n, net wahr? Aber brauchst keine Sorge zu hab'n, es ist mir gut gegangen, besser noch als and're Male. Hab' wieder in der großen Stadt gemalt, wo die schöne Gallerie ist mit den vielen Bildern und wo sie mich immer anschau'n wie ein Wunderthier, wenn ich die vornehmen Leut' zeichne, die da aus- und eingeh'n. Und denk' Dir nur, der König war auch da mit seiner Frau und vielen anderen Herrn und Damen, Fürst'n und Graf'n, Ministern und Generälen; die hab'n mit mir gesproch'n, und ich hab' sie zeichnen müss'n in ihrer Wohnung alle mit 'nander. Das hat 'n Geld gegeb'n, wie ich Dir noch niemals so viel mitgebracht hab'. Laß Dir's zeigen! Kassenbillets, Gold und Silber, aber ich hab' mir's umwechseln lass'n zu lauter Dukat'n.«
[110] Er bog sich zu dem Rollkasten nieder, und nun zeigte es sich, daß derselbe einen Doppelboden hatte, zwischen dem sich ein Schubfach befand, welches er hervorzog. Neben mehreren Malerrequisiten und sonstigen Dingen, die man dem unscheinbaren Bettler nicht zugetraut hätte, lagen hier mehrere sorgfältig in Papier gewickelte Rollen, welche er öffnete, um die Goldstücke in dem Scheine der Kerzen glänzen zu lassen.
»Siehst Du, wie viel?!« lachte er glücklich. »Sie sag'n hier, ich wär' verrückt, weil Du net meine Frau geword'n bist; aber ich bin gescheidter als sie Alle, und wer der Reichste ist im Dorfe, das wird sich schon auch noch zeig'n! Es hat noch Keiner von ihn'n in der Zeitung gestand'n, mich aber hab'n sie in Dresd'n hineingesetzt. Wart, ich will Dir's 'mal vorles'n!«
Er nahm ein zusammengefaltetes Blatt aus dem Fache und schlug es aus einander.
»So, hier steht's! Ich hab' Dir's mitgebracht, damit Du auch wiss'n sollst, was sie dort von mir sag'n.«
Zwar nicht fließend, denn dazu hatte er die Schule nicht gehabt, aber doch ohne besondere Fehler las er folgende Zeilen ab:
»Seit einigen Tagen ist wieder, wie schon einige Male früher, jener seltsame Besucher unserer Bildergallerie zu bemerken, welcher nicht nur die Augen durch sein körperliches Unglück auf sich zieht, sondern auch durch eine seltene Begabung für das Porträtzeichnen das lebhafteste Interesse aller Derer erweckt, die den mehr als bescheidenen Mann in der ihm stillschweigend eingeräumten Ecke haben hocken sehen. [111] Leider scheint der Unglückliche in Folge trüber Lebenserfahrungen, über welche er ein beharrliches Schweigen bewahrt, geistig gestört zu sein, was ebenso wie sein Alter eine Ausbildung, resp. Ausnutzung seines Talentes zur Unmöglichkeit macht, doch äußert sich diese Störung in einer Andere durchaus unbelästigenden Weise und hat jedenfalls ein Wesentliches zu der Theilnahme beigetragen, welche ihm sogar von hoher und allerhöchster Seite entgegengebracht worden ist. Wie wir vernehmen, hat er trotz seiner mehr als zu geringen Courfähigkeit das Glück gehabt, die Majestäten zeichnen zu dürfen; die meisten der Hofchargen haben sich diesem Akte der Mildthätigkeit angeschlossen, und wenn man aus sicherer Quelle erfährt, daß einer unserer reichsten englischen Sommergäste ihm eine kleine Familienskizze mit fünfzig Thalern honorirt hat, so liegt darin keineswegs eine Beruhigung für uns, sondern vielmehr eine Aufforderung, ihn auch weiteren Kreisen auf's Wärmste zu empfehlen.«
»Siehst Du?! Was da steht ist Alles wahr, nur das von wegen dem Geiste net. Ich kann doch nix dafür, daß ich anders red' als diese Leut' und daß sie zu mir niederschaun müss'n, wenn sie mich anseh'n. Der König hat gar gemeint, er wolle für mich sorg'n und deshalb an meine Behörd' schreiben lass'n, ich aber hab' mir das verbet'n, denn wir haben's noch lange net nöthig, uns in's Armenhaus stecken zu lass'n, ich net und Du erst recht net! Wer weiß, ob der König immer so viel Dukat'n hat wie wir!«
Die Erwähnung der verhängnißvollen Münzsorte gab seinen Gedanken eine andere Wendung.
»Und Der – – Der – na, Du weißt schon, wen ich[112] meine, Der auch net! Mit dem geht's immer mehr bergunter; er spielt und kauft Papiere von dem Zettelkramer, die 'mal nix werth sein werden, und nachher – – nachher wird der Dukat'nhof mein, denn der Baron bekommt ihn net, dafür will ich schon sorg'n! Ich hab' Dich net haben soll'n, weil ich arm gewes'n bin, und Der – – Der war reich. Da hab' ich einen Schwur d'rauf gesetzt, daß der Hof mein wird, und jetzt, jetzt bin ich ebenso schwer und noch schwerer, wie Der damals war. Und wenn Du das net glaubst, so will ich Dir's beweis'n. Wir woll'n wieder 'mal zähl'n!«
Er kroch zu dem alten, unförmlichen Kachelofen, unter welchem ganze Stöße von Zeichnungen lagen, die immer nur den einen Kopf behandelten. Er räumte sie zur Seite, und wer nach kurzer Zeit an dem Laden gehorcht hätte, dem wäre es bei scharfem Gehör vielleicht gelungen, einen Klang zu erlauschen, der mit der Aermlichkeit der halb zerfallenen Hütte nur schwer in Harmonie zu bringen war.