47.
Der Menschen Unbeständigkeit

Sein Eigenschafft und Art bekam ein iedes Thier,
Und wie sie einmal war, so bleibt sie für und für:
Der Löw, der bleibt behertzt; der Hase, der bleibt scheu;
Der Fuchs, der bleibet schlau; der Hund, der bleibet treu;
Der Mensch nur wandelt sich, vermummt sich immerdar,
Ist diese Stunde nicht der, der er jene war.
Was dient ihm dann Vernunfft? Sie hilfft dahin ihm ein,
Daß er kan mit Vernunfft recht unvernünfftig seyn.

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TextGrid Repository (2012). Logau, Friedrich von. Gedichte. Sinngedichte. Salomons von Golaw deutscher Sinn-Getichte andres Tausend. Desz andren Tausend andres Hundert. 47. Der Menschen Unbeständigkeit. 47. Der Menschen Unbeständigkeit. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-12B8-7