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In der Nacht vom ersten auf den zweiten Pfingsttag werden noch an den meisten Orten im Wittgensteinschen von dem unverheiratheten Mannsvolk auf die Häuser, worin unverheirathete Weibsleute wohnen, Maisträucher gesteckt, und zwar jeder einen Strauch. An andern Orten werden Tannenbäume von 20-30 Fuß Höhe in der Mitte des Orts aufgerichtet; diese sind bis fast an die Spitze geschält und nur oben bleibt ein grüner Busch stehen. Die abgeschälten Streifen werden oben zusammengebunden, bilden Streifen und hangen als Bänder herab. Dafür tractiren dann die Mädchen am Abend des zweiten Pfingsttags die Bursche mit Speck, Eiern und Weckmilch. Die Bäume bleiben längere Zeit stehen, die Sträucher werden über kurz oder lang heruntergeworfen, bleiben aber auch wol von Jahr zu Jahr stecken. Schriftliche Mittheilung des Lehrers Kuhn in Hemschlar und mündlich aus Girkshausen.
Vgl. Norddeutsche Sagen, Nr. 250; Gebräuche, Nr. 70; Schmitz, S. 38; Lyncker, Nr. 328, 332.