504.
Beim letzten Fuder Getreide brechen die Knechte einen Nußstrauch ab und stecken ihn auf dasselbe; so viel [181] Nüße daran sind, so viel Glas Fusel gibt's, wenn geschlachtet wird. Diesen Nußstrauch nennt man den Stoppelhahn, darum sagt man zu Martini, wenn's ans Schlachten geht: »Nun wird der Stoppelhahn verzehrt!« Havixbeck. Zu Darfeld und Tungerloh sagt man, wenn das letzte gedroschen wird: »Nun geht's an den Stoppelhahn«, und erhält in diesem Falle und beim Aufstecken des grünen Busches mit Nüßen eine Branntweinspende.
Vgl. oben die Redensart »Nun geht's an den Håkelmei« in Nr. 494. Das Aufstecken eines Nußstrauchs hängt wol mit den oben beim Johannistage zusammengestellten Gebräuchen zusammen; vgl. oben zu Nr. 482, 485.