[249] Das Gewitter

Chloe und Damon.

Chloe.

Siehst du die schnellen Wolken ziehn?
Schon donnerts hinter jenen Wäldern,
Schon wird es Nacht auf unsern Feldern:
Komm, liebster Damon, laß uns fliehn.
Damon.

Der Donner schweigt, wenn Chloe spricht.
Wir wollen jede Furcht verbannen;
Der Himmel droht nur den Tyrannen,
Auf unsre Küsse zürnt er nicht.
Chloe.

Ihr Götter! rührt auf dieser Flur
Euch noch die Unschuld armer Hirten:
Schont, o verschonet jene Myrthen,
Sie hörten meines Damons Schwur.
[250] Damon.

Ich schwur ihr Liebe bis ins Grab:
Ihr Blitze hörts, um sie zu rächen;
Und könnt' ich je die Schwüre brechen,
So fahrt auf dieses Haupt herab!
Chloe.

Ihr fürchterlichen Blitze, nein!
Sollt' ihn der Liebe Schwur gereuen,
Ach! so verzeiht dem Ungetreuen,
Und lasset mich das Opfer seyn.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Holder of rights
TextGrid

Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Jacobi, Johann Georg. Gedichte. Ausgewählte Gedichte. Das Gewitter. Das Gewitter. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-8B9B-8