[117] Ordenssehnsucht

Mel. Wo ich sei und wo mich hingewendet.


Ach! was nützt, daß ich so viel geworden,
Und daß ich so vieles nenne mein?
Großer Gott, mir fehlet noch ein Orden,
Könntest du mir solchen doch verleihn!
Ja, und wär's vielleicht auch nur ein kleiner,
Den der kleinste Potentat ersann;
Immer besser einer doch als keiner,
Ziert der kleinste doch auch seinen Mann.
Schön' Erfindung, daß ein kleines Zeichen
So viel Ehre, Freud' und Glück umhüllt!
Nichts auf Erden wüsst' ich dem zu gleichen,
Was so sinnig seinen Zweck erfüllt.
Wenn die Engel einst mit mir entschweben,
Stehn die Seel'gen da erstaunt und stumm,
Sonn' und Mond und alle Sterne beben,
Meine Seele hat den Orden um.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Holder of rights
TextGrid

Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Hoffmann von Fallersleben, August Heinrich. Gedichte. Unpolitische Lieder. Erster Theil. Fünfte Sitzung. Ordenssehnsucht. Ordenssehnsucht. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-768C-6