[195] Bauernfrühling

Statt durch den Thau der Freiheiten das ausgesogene Land zu befruchten, lassen sie reichlich den Mehlthau der Steuer über die dürftigen Gewächse fallen.

Jochmann, Reliquien, 2, 117.


Mel. Warum sind der Thränen

Unterm Mond so viel?


Frühling hat sich wieder
Bei uns eingestellt,
Bringet Freud' hernieder
In die trübe Welt.
[196]
Und er kommt vergebens
Nirgend, nirgendwo:
Freut euch eures Lebens!
Werdet alle froh!
Auch die kleinste Mücke
Tanzt im Sonnenschein,
Kann im Frühlingsglücke
Froh und lustig sein.
Alle die da trauern
Hat er froh gemacht,
Nur der armen Bauern
Hat er nicht gedacht.
Denn was bringt er heuer
Uns doch für ein Glück?
Nichts als Frohn' und Steuer
Bringt er uns zurück.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Holder of rights
TextGrid

Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Hoffmann von Fallersleben, August Heinrich. Gedichte. Deutsche Lieder aus der Schweiz. Bauernfrühling. Bauernfrühling. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-7526-3