[5] Altfränkisch

Singt, daß die Bächlein wieder fließen,
Singt, daß die Kräuter wieder sprießen,
Singt, daß die Blumen sich entschließen
Und des Lebens auch genießen.
Singt, daß die Vögel immer singen,
Singt, daß die Heerdenglocken klingen,
Singt, daß die Schaf' und Lämmer springen,
Jung und Alt im Tanz sich schwingen.
Singt, daß die Lüfte wehn und weben,
Singt, daß erblühn die Bäum' und Reben,
Singt, daß die Schmetterlinge schweben,
Daß auch sie in Freuden leben.
Singt, daß die Vögel Nester bauen,
Singt, daß die Mädchen daß die Frauen
Wieder wie Blümlein auf den Auen
Freundlich aus den Fenstern schauen.
Singet des Frühlings neue Wunder!
Singet den Freud- und Liebeszunder!
Singet – und euer alter Plunder,
Sagt doch, paßt er noch jetzunder?
[6]
Euer Singen, euer Sagen,
Euer Girren, euer Klagen
Passet nicht zu unsern Tagen,
Wo die Männer schier verzagen.

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TextGrid Repository (2012). Hoffmann von Fallersleben, August Heinrich. Gedichte. Unpolitische Lieder. Zweiter Theil. Sonntag. Altfränkisch. Altfränkisch. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-7419-7