[185] Der ewige Demagog

Mel. Gott erhalte Franz den Kaiser.


Schleppt den Frühling in den Kerker!
Denn er ist ein Demagog,
Weil er der gewohnten Herrschaft
Seines Vaters uns entzog,
Uns um unsre langen Nächte
Und den schönen Schlaf betrog –
Schleppt den Frühling in den Kerker!
Denn er ist ein Demagog.
[186]
Schleppt den Frühling in den Kerker!
Der die Welt in Aufruhr bringt:
Bäche rauschen, Bäume flüstern,
Jeder Vogel zirpt und singt,
Und auch in die Menschenherzen
Wunderbare Regung dringt –
Schleppt den Frühling in den Kerker!
Der die Welt in Aufruhr bringt.
Schleppt den Frühling in den Kerker,
Setzt den Winter auf den Thron!
Legitim ist nur der Winter
Und ein Demagog sein Sohn,
Dieser aber will nichts weiter,
Nichts als Revolution –
»Schleppt den Winter in den Kerker,
Setzt den Frühling auf den Thron!«

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Holder of rights
TextGrid

Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Hoffmann von Fallersleben, August Heinrich. Gedichte. Deutsche Lieder aus der Schweiz. Der ewige Demagog. Der ewige Demagog. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-72E3-2