[248] Dornröschen

Mel. Es liegt ein Schloß in Österreich.


Dornröschen schläft schon manches Jahr,
Und mit dem guten Kinde
Schläft Alles was ihm theuer war,
Sein Haus- und Hofgesinde.
Da tönt kein Wort, da schallt kein Lied,
Da wohnt nur Geisterschauer,
Und eine dichte Hecke zieht
Sich um des Schlosses Mauer.
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Und höher wird Jahr aus Jahr ein
Das wilde Dorngehege;
Nur Mond und Sonne blickt hinein
Vom hohen Himmelswege.
Und Zinnen, Dach und Wetterhahn
Sind längst dem Blick entschwunden,
Und Niemand hat bisher die Bahn
Noch auch das Schloß gefunden.

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TextGrid Repository (2012). Hoffmann von Fallersleben, August Heinrich. Gedichte. Deutsche Lieder aus der Schweiz. Dornröschen. Dornröschen. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-70BF-2