[58] Dort wie hier

Mel. Was frag' ich viel nach Geld und Gut,

Wenn ich zufrieden bin?


Ich wollt', es wäre Schlafenszeit
Und alles schon vorbei.
Wir werden von der Frohnarbeit
Doch nun und nimmer frei.
Zur Arbeit sind wir hier allein,
Dort wird es auch nicht anders sein.
Der Pfarrer hört's und tröstet sie:
»Ihr lieben Kinder mein,
So etwas giebt's im Himmel nie,
Da wird nur Freude sein.
In unsers Herren Himmelreich
Ist einer nur dem andern gleich.«
[59]
Herr Pfarr, was ihr vom Himmel sprecht,
Wenn ihr's gewiß auch wißt,
Ganz gleich, das glaub' ich doch nicht recht,
Ich weiß schon, wie es ist:
Die andern trinken Wein und Bier,
Und unterdessen donnern wir.

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TextGrid Repository (2012). Hoffmann von Fallersleben, August Heinrich. Gedichte. Deutsche Lieder aus der Schweiz. Dort wie hier. Dort wie hier. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-6E60-3