26. Der Eistanz
Deutsch
Wir schweben, wir wallen auf hallendem Meer,
Auf Silberkrystallen dahin und daher:
Der Stahl ist uns Fittig, der Himmel das Dach,
Die Lüfte sind heilig und schweben uns nach.
So gleiten wir, Brüder, mit frölichem Sinn
Auf eherner Tiefe das Leben dahin.
Wer wölbte dich oben, du goldenes Haus?
Und legte den Boden mit Demant uns aus?
Und gab uns den flüchtigen Funken im Stahl?
Zu tanzen, zu schweben im himmlischen Saal.
So schweben wir, Brüder, mit frölichem Sinn
Im himmlischen Saale das Leben dahin.
Da stand sie, die Sonne, in Düfte gehüllt!
Da rauchen die Berge, da schwebet ihr Bild!
Da ging sie danieder und siehe, der Mond
Wie silbern er über und unter uns wohnt.
So wallen wir, Brüder, mit frölichem Sinn
Durch Mond und durch Sonne das Leben dahin.
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Seht auf nun, da brennen im himmlischen Meer
Die Funken; und brennen im Frost um uns her.
Der oben den Himmel mit Sonnen besteckt,
Hats unten mit Blumen des Frostes gedeckt.
Wir gleiten, o Brüder, mit frölichem Sinn
Auf Sternengefilden das Leben dahin.
Er macht' uns geräumig den luftigen Saal
Und gab uns in Nöthen die Füße von Stahl,
Und gab uns im Froste das wärmende Herz,
Zu stehn auf den Fluthen, zu schweben im Scherz.
Wir streben, o Brüder mit ehernem Sinn,
Auf Fluthen und Abgrund das Leben dahin.
Zweiter Theil.
Da kommt sie die Göttin und schwebet ein Schwan,
In lieblichen Wellen hinab und hinan.
Gestalt, wie der Juno, mit rosigem Knie:
Die Lüfte, sie fühlen, sie tragen sie.
Im Schimmer des Mondes, im schweigenden Tanz
Wie fliesset ihr Schleier, wie schwebet ihr Kranz!
Die liebenden Sterne, sie sanken hinab
Zum Schleier, zum Kranz, der sie liebend umgab.
Sie schwebte vorüber, da klang sie den Stahl
Da klangen und sangen im himmlischen Saal
Die Sterne: da hat sich erröthend ihr Bild
Wohin dort? in silberne Düfte gehüllt.
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