19.
Klagelied eines altdevtschen Jünglings

Wohl dem, dem noch die Tugend lacht,
Weh dem, der sie verlieret!
Es haben mich armen Jüngling
Die bösen Gesellen verführet.
Sie haben mich um mein Geld gebracht,
Mit Karten und mit Knöcheln;
Es trösteten mich die Mädchen,
Mit ihrem holden Lächeln.
Und als sie mich ganz besoffen gemacht
Und meine Kleider zerrissen,
Da ward ich armer Jüngling
Zur Tür hinausgeschmissen.
Und als ich des Morgens früh erwacht,
Wie wundr' ich mich über die Sache!
Da saß ich armer Jüngling
Zu Kassel auf der Wache. –

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TextGrid Repository (2012). Heine, Heinrich. Gedichte. Neue Gedichte. Romanzen. 19. Klagelied eines altdevtschen Jünglings. 19. Klagelied eines altdevtschen Jünglings. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-45F0-7